Am 17.9.22 findet in Gangelt-Schierwaldenrath im Kleinbahnmuseum Selfkantbahn anlässlich des Tages der Schiene die offizielle Einweihung einer Lokomotive mit wahrlich bewegter Geschichte statt. Die Lok V11 (technisch eine DB-Köf 2 vom Typ KK 130) war 1955 von der Geilenkirchener Kreisbahn GKB beschafft worden. Deren 5,5 km langes Reststück zwischen Geilenkirchen-Birgden und Gangelt-Schierwaldenrath betreibt die Selfkantbahn als Museumsbahn. Nachdem die Lok ab 1970 die ersten Museumszüge auf der Strecke bespannt hatte, wurde sie mit Einstellung des Schmalspurbetriebs der GKB 1972 nach Togo verkauft. Sie wurde dort für die Fa. Dywidag beim Bau der Hafenanlagen eingesetzt. Später stellte sie die togoische Staatsbahn CFT als Lok H9 ein, jedoch wurde sie bereits 1985 abgestellt. Im Jahr 2000 gelang es der Selfkantbahn, die im Depot Lomé der CFT noch vorhandene, schrottreife Lok zurückzukaufen und nach Schierwaldenrath zu überführen. Nach der Wiederaufarbeitung – unter Verwendung eines normalspurigen Ersatzteilträgers – wurde sie 2019 erstmals vor Nikolauszügen eingesetzt. Die offizielle Einweihung musste wegen der Pandemie immer wieder verschoben werden und soll nun unter Beteiligung lokaler Mitwirkender nachgeholt werden. Die V11 ist eines der wenigen Fahrzeuge der umfangreichen Sammlung der Selfkantbahn mit direktem Bezug zur Vorgängerbahn und vielen Menschen im Selfkant noch „von früher“ bekannt.
Im Anschluss an die Feier in der Museumshalle besteht die Möglichkeit, die V11 auf der Fahrt auf ihrer alten und neuen Stammstrecke zwischen Schierwaldenrath und Gillrath live zu erleben – zusammen mit den ex-MEG-Wagen, die bereits in den 70er-Jahren zusammen mit der V11 die erste Museumszuggarnitur der Selfkantbahn bildeten.